Monat: Juli 2024

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Chemotherapie-Medikament kann bei Krebsüberlebenden zu unerwartetem Hörverlust führen, so eine Studie

Gesundheit

Eine Studie der University of South Florida und der Indiana University zeigt, dass das Chemotherapeutikum Cisplatin bei Überlebenden einer Krebserkrankung zu erheblichen Hörverlusten führen kann.

Die Forscher beobachteten 100 Überlebende von Hodenkrebs, die sich einer Cisplatin-Behandlung unterzogen hatten, über einen Zeitraum von durchschnittlich 14 Jahren. Dabei stellten sie fest, dass 78 % der Teilnehmer, die im Durchschnitt 48 Jahre alt waren, über erhebliche Hörprobleme in Alltagssituationen berichteten.

Diese Studie ist Berichten zufolge die erste, die den Hörverlust bei Krebsüberlebenden untersucht. Die Hauptautorin Victoria Sanchez wies darauf hin, dass bei Patienten, die eine Chemotherapie auf Cisplatinbasis erhalten, ein hohes Risiko für einen dauerhaften und fortschreitenden Hörverlust besteht, der ihre Fähigkeit beeinträchtigt, in lauten Umgebungen wie Restaurants oder gesellschaftlichen Zusammenkünften zu hören.

Unerwarteter Hörverlust bei Krebsüberlebenden

Cisplatin, ein Chemotherapeutikum auf Platinbasis, wird zur Behandlung von Blasen-, Eierstock- und Hodenkrebs eingesetzt. Die Studie ergab, dass höhere Dosen von Cisplatin mit stärkerem Hörverlust in Verbindung gebracht wurden, insbesondere bei Patienten mit schlechter Herzgesundheit oder hohem Blutdruck.

Die Unfähigkeit des Medikaments, von den Ohren herausgefiltert zu werden, führt zu einer Entzündung und Zerstörung der Sinneszellen, was zu einem dauerhaften Hörverlust führt, der sich im Laufe der Zeit verschlimmern kann.

Im Jahr 1978 hat die Food and Drug Administration (FDA) der Vereinigten Staaten Cisplatin als Behandlung für Hodenkrebs zugelassen. Die Etiketten auf den Verpackungen warnen die Verbraucher vor der Möglichkeit einer Ototoxizität, indem sie darauf hinweisen, dass der Hörverlust ein- oder beidseitig sein kann und dass er sich in der Regel verschlimmert und nach wiederholter Verabreichung häufiger auftritt.

Es ist nach wie vor unklar, ob dieser medikamenteninduzierte Hörverlust reversibel ist.

Die Forscher empfehlen Krebspatienten, einen möglichen Hörverlust mit euren medizinischen Betreuern zu besprechen und sich während der Chemotherapie einer Hörprüfung zu unterziehen.

Dr. Marc Siegel, klinischer Professor für Medizin am NYU Langone Medical Center, wies darauf hin, dass Cisplatin zwar eine hochwirksame Behandlung für Hodenkrebs ist und die Heilungsrate erheblich verbessert, aber auch ein hohes Maß an Nebenwirkungen mit sich bringt, darunter Hörverlust bei bis zu 80% der Patienten.

Die wichtigste Einschränkung der Studie besteht darin, dass nur Männer mit Hodenkrebs behandelt wurden, was darauf hindeutet, dass weitere Untersuchungen bei Frauen und anderen Krebsarten notwendig sind. Ziel ist es, alternative Chemotherapien und präventive Medikamente zu entwickeln, um das Risiko von Hörverlust zu verringern.

Die Amerikanische Krebsgesellschaft warnt auch davor, dass hohe Dosen von Chemotherapie, insbesondere Medikamente auf Platinbasis, Hörprobleme verursachen können. Obwohl dieser Hörverlust dauerhaft ist, können Hörgeräte eine gewisse Hilfe bieten.

Neueste Kommentare

    Was gab es hier früher?

    Die Charité-Universitätsmedizin Berlin hatte seit 2001 den weiterbildenden Masterstudiengang Consumer Health Care angeboten, der 2004 akkreditiert und 2009 reakkreditiert wurde. Die Gutachterkommission würdigte dabei die Verbindung von Wissenschaft und wirtschaftlichen Erfordernissen im Studiengang als innovativen Ansatz, der für die Studenten mit einem unmittelbaren Nutzen verbunden ist.
    Absolventen dieses wissenschaftlich fundierten und praxisrelevanten Studienganges erwarben damit eine zusätzliche Qualifikation für anspruchsvolle Aufgaben und leitende Funktionen in der Arzneimittelindustrie und in der Gesundheitsversorgung.
    Ab Herbst 2017 ist der Studiengang Consumer Health Care dann jedoch eingestellt worden. Das Institut für Public Health (IPH) der Charité-Universitätsmedizin Berlin bietet weiterführende Masterstudiengänge auf dem Gebiet Public Health und Epidemiologie an. Nähere Informationen finden Sie unter:

    https://iph.charite.de/studium_lehre/

    Nun möchte ich auf diesem Blog meine Gedanken rund um das Thema Gesundheit mit Ihnen teilen.